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Rezeptfreie Arzneimittel bei Blasenentzündung

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Nicht immer ist bei einer Blasenentzündung sofort ein Antibiotikum notwendig. Auch einige pflanzliche Arzneimittel können bei unkomplizierten Harnwegsinfekten wirksam helfen – wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Wann eine Selbstbehandlung sinnvoll ist, welche Mittel infrage kommen und wann ärztlicher Rat angeraten ist, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst

Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht jeder unkomplizierte Harnwegsinfekt muss sofort mit einem Antibiotikum behandelt werden. Gerade bei ansonsten gesunden, nicht schwangeren Frauen können rezeptfreie pflanzliche Arzneimittel und schmerzlindernde Medikamente in Kombination mit allgemeinen Maßnahmen wie viel Trinken, Ruhe und Wärme gute Dienste leisten.
  • Zur Behandlung stehen rezeptfreie Präparate zur Verfügung, z. B. pflanzliche Kombinationsmittel mit Liebstöckel, Rosmarin und Tausendgüldenkraut (wie Canephron® Uno), Bärentraubenblätter oder entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac.

Eine Blasenentzündung (Zystitis) ist für die meisten Betroffenen vor allem eins: unangenehm. Typische Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang oder ziehende Schmerzen im Unterbauch beeinträchtigen das Wohlbefinden oft erheblich. In vielen Fällen handelt es sich jedoch um eine sogenannte unkomplizierte Harnwegsinfektion – lästig, aber in der Regel ohne ernste gesundheitliche Folgen. 

Dann muss nicht unbedingt mit einem verschreibungspflichtigen Antibiotikum behandelt werden. Auch einige rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke lindern die Beschwerden oft effektiv.

Was bedeutet „unkompliziert“?

Eine Blasenentzündung gilt als unkompliziert, wenn eine ansonsten gesunde Frau betroffen ist. Es dürfen keine besonderen Risikofaktoren oder Vorerkrankungen vorliegen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Schwangerschaft
  • eingeschränkte Nierenfunktion
  • Harnabflussstörungen (z. B. durch Harnsteine oder Tumore)
  • Fremdkörper in den Harnwegen (z. B. Katheter oder Harnleiterschienen)
  • anatomische oder neurologische Besonderheiten (z. B. Harnröhrenklappen oder Probleme bei der Blasenentleerung)
  • ein geschwächtes Immunsystem (z. B. durch schlecht eingestellten Diabetes, Chemotherapie, Kortisonbehandlung, HIV oder Lebererkrankungen

Trifft keiner dieser Punkte auf Sie zu, handelt es sich in der Regel um eine unkomplizierte Blasenentzündung. Diese verläuft im Gegensatz zu komplizierten Infekten meist harmlos und klingt meist auch ohne antibiotische Therapie wieder ab.

Rezeptfreie Arzneimittel bei akuter Blasenentzündung

Verschiedene rezeptfreie Mittel können dazu beitragen, Beschwerden einer akuten Blasenentzündung zu lindern und/oder den Heilungsverlauf zu unterstützen. Dazu zählen verschiedene pflanzliche Präparate sowie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac.1
 

Liegt ein unkomplizierter Harnwegsinfekt vor – also eine Blasenentzündung bei ansonsten gesunden, nicht schwangeren Frauen ohne die zuvor genannten Risikofaktoren ist auch eine wirksame Therapie ohne Antibiotika möglich.1

Effektive Dreierkombination: Liebstöckel, Rosmarin und Tausendgüldenkraut in Canephron® Uno

Ein bewährtes pflanzliches Arzneimittel ist Canephron® Uno. Es enthält Liebstöckelwurzel, Rosmarinblätter und Tausendgüldenkraut. Diese Kombination wirkt nachweislich schmerzlindernd2,3, krampflösend2,4, entzündungshemmend2,3 und unterstützt das Ausspülen von Bakterien5. Somit wird der gesamte Symptomkomplex einer Blasenentzündung gezielt gelindert.

Wie wirksam diese Wirkstoffkombination ist, zeigt eine Studie6 aus dem Jahr 2018: Hier konnte bei rund 84 % der Teilnehmerinnen mit unkomplizierter Blasenentzündung unter der Behandlung mit Canephron® Uno auf ein Antibiotikum verzichtet werden.6

Neben dieser pflanzlichen Kombination stehen noch weitere rezeptfreie Mittel zur Verfügung, die bei einer unkomplizierten Blasenentzündung Linderung verschaffen können. Hier eine Übersicht:

Voraussetzungen für eine Selbstbehandlung

Vielleicht fragen Sie sich: Wann kann ich eine Blasenentzündung selbst mit Mitteln aus der Apotheke behandeln – und wann sollte ich besser zum Arzt gehen?

Grundsätzlich kann eine unkomplizierte Blasenentzündung in vielen Fällen eigenständig behandelt werden – vorausgesetzt, bestimmte Bedingungen sind erfüllt:

  • Es liegen nur die typischen Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und leichtes Druckgefühl im Unterbauch vor – nicht etwa zusätzlich Fieber oder Flankenschmerzen, was schon auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen könnte.
  • Die Beschwerden sind leicht bis mäßig ausgeprägt.
  • Sie sind nicht schwanger und haben keinen Diabetes. Beides gilt als Risikofaktor für komplizierte Verläufe. Das Gleiche gilt grundsätzlich auch für Harnwegsinfekte bei Kindern und Männern.
  • Es liegen keine anderen Grunderkrankungen oder Risikokonstellationen vor (z. B. Nierenfunktionsstörung, Harnabflussstörung, Immunschwäche, Katheter).
  • Frühere Infekte verliefen bisher unauffällig und komplikationslos.

Trifft dies auf Sie zu, sind rezeptfreie Mittel aus der Apotheke eine sehr gute erste Maßnahme. Wichtig ist jedoch: Beobachten Sie Ihre Beschwerden genau und suchen Sie bei anhaltenden oder zunehmenden Symptomen rechtzeitig ärztliche Hilfe auf.

Wann zum Arzt?

Trotz aller Möglichkeiten zur Selbstbehandlung gibt es Situationen bei einer Blasenentzündung, in denen ein Arztbesuch unbedingt notwendig ist. Dazu gehören:

  • keine Besserung innerhalb von ca. zwei bis drei Tagen
  • zunehmende Beschwerden trotz Behandlung
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Flankenschmerzen
  • Blut im Urin
  • allgemeines Krankheitsgefühl, Übelkeit, Erbrechen

Diese Beschwerden können auf eine Ausweitung der Infektion, etwa auf die Nieren, hinweisen. In solchen Fällen ist eine antibiotische Behandlung und somit ein Arztbesuch unumgänglich.

Zögern Sie bei diesen Anzeichen also nicht, ärztlichen Rat einzuholen. Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig.

Wiederkehrende Infekte: Ursachen abklären, nicht nur selbst behandeln

Wichtig ist: Wiederkehrende Harnwegsinfekte gehören in ärztliche Hand – damit der Ursache auf den Grund gegangen wird.

Auch wenn Sie sehr häufig an Blasenentzündungen leiden, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Als „häufig wiederkehrend“ gelten Harnwegsinfekte, wenn mindestens drei Episoden pro Jahr oder zwei innerhalb von sechs Monaten auftreten.
Gerade bei häufigen Infekten sollte auch nach den Ursachen gesucht werden: Mögliche Auslöser sind zum Beispiel hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren, eine geringe Trinkmenge oder auch eine falsche Intimhygiene. Abhängig von der jeweiligen Ursache kommen gezielte Maßnahmen infrage – etwa eine lokale Östrogentherapie, Lebensstilmaßnahmen, eine spezielle Impfung oder – wenn andere Ansätze nicht ausreichend wirken – eine niedrig dosierte antibiotische Langzeitprophylaxe. 

Welche Ursachen hinter den wiederkehrenden Infekten stecken und welche vorbeugenden Maßnahmen am effektivsten für Sie sind, lässt sich aber nur durch eine ärztliche Untersuchung klären.

Fazit

Eine unkomplizierte Blasenentzündung ist in den meisten Fällen harmlos – und mit den richtigen Maßnahmen gut in den Griff zu bekommen. Viel trinken, sich schonen und warmhalten sind bewährte erste Schritte. Außerdem sind rezeptfrei erhältliche Mittel aus der Apotheke hilfreich. Besonders pflanzliche Präparate, wie Canephron® Uno, sowie entzündungshemmende Schmerzmittel haben sich in der Selbstbehandlung bewährt. 

Wichtig ist jedoch: Halten die Beschwerden an oder verschlimmern sie sich, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Gleiches gilt bei häufig wiederkehrenden Infekten – sie sollten nicht dauerhaft nur in Eigenregie behandelt, sondern ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls durch gezielte Maßnahmen vorgebeugt werden.

 

Wenn Sie an weiteren ausführlichen Informationen zur Behandlung bei Blasenentzündung interessiert sind, erfahren Sie hier mehr:

 

Rezeptfreie Arzneimittel bei Blasenentzündung: Fragen und Antworten

Quellen:

1. Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). Interdisziplinäre S3 Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Update 2024. AWMF-Registernr.: 043-044.

2. Gemeint sind leichte Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib, wie sie typischerweise im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege auftreten.

3. Antientzündliche Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell und antientzündliche und schmerzlindernde Eigenschaften im lebenden Organismus nachgewiesen.

4. Krampflösende Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell an Blasenstreifen des Menschen belegt.

5. Adhäsionsvermindernde Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell nachgewiesen. Die Anheftung von Bakterien an die Blasenschleimhaut wird vermindert und dadurch die Ausspülung der Bakterien unterstützt.

6. Wagenlehner et al. Urol Int. 2018; 101(3):327-336. doi:10.1159/000493368.

7. European Medicines Agency. Assessment report on Arctostaphylos uva-ursi (L.)

Spreng., folium. 2017. [Online] https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-report/draft-assessment-report-arctostaphylos-uva-ursi-l-spreng-folium_en.pdf

8. European Medicines Agency. Community herbal monograph on Arctostaphylos uva-ursi

(L.) Spreng, folium. 2010. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/draft-community-herbal-monograph-arctostaphylos-uvae-ursi-l-spreng-folium_en.pdf

9. Howell, A.B. et al. BMC Infect Dis. 2010 Apr 14;10:94.

Bildnachweis

Adobe Stock: Andrei

Autor/-in unseres Artikels
Dr. med. Michaela Hilburger, Medizinjournalistin
Dr. med. Michaela Hilburger
Medizinjournalistin
Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut
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Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin
Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
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