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Aktualisiert am 22.01.2024

Chronische Blasenentzündung

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Mit dem Begriff chronische Blasenentzündung ist vielen Betroffenen nicht klar, was genau damit gemeint ist. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Krankheitsformen, bei denen Frauen immer wieder und über längere Zeit an den typischen Beschwerden einer Blasenentzündung leiden. Dazu gehören die häufig wiederkehrende (rezidivierende) Blasenentzündung und die interstitielle Zystitis. Was unterscheidet die beiden Formen voneinander? Wie entstehen die Erkrankungen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Lesedauer: 6 Minuten

Chronische Blasenentzündungen: Der Unterschied zwischen wiederkehrender Blasenentzündung und interstitieller Zystitis

Was ist eine chronische Blasenentzündung?

Der Begriff chronische Blasenentzündung wird von vielen Betroffenen mit häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen gleichgesetzt. Tatsächlich werden aber unterschiedliche Formen von chronischen Blasenentzündungen unterschieden: rezidivierende, also häufig wiederkehrende Blasenentzündungen und die interstitielle Zystitis, auch unter dem Namen Blasenschmerzsyndrom bekannt.

Beide Krankheitsbilder sind mit häufig wiederkehrenden oder ständig vorhandenen Beschwerden verbunden, doch der Entstehungsmechanismus hinter den Erkrankungen und damit auch die Behandlung unterscheiden sich deutlich voneinander.

Die Unterschiede kurz erklärt

Mit rezidivierenden Blasenentzündungen ist gemeint, dass die Betroffenen häufig an den typischen Beschwerden einer Harnwegsinfektion leiden (mehr als zweimal im Halbjahr oder dreimal im Jahr). Dazu gehören Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib und häufiger Harndrang. Es handelt sich aber bei jeder Blasenentzündung für sich um eine akute bakterielle Infektion.  

Bei der interstitiellen Zystitis hingegen bestehen die Beschwerden über mehrere Monate, manchmal auch Jahre, ohne dass eine Besserung eintritt. Außerdem ist die interstitielle Zystitis nicht bakteriell bedingt, es handelt sich also nicht um eine Infektion, sondern um ein komplexes Krankheitsbild.

Diese Unterscheidung ist wichtig, weil beide Krankheitsformen unterschiedlich behandelt werden müssen.

Rezidivierende Blasenentzündung: Risikofaktoren, Behandlung und Vorbeugung

Warum habe ich so oft Blasenentzündungen?

Von rezidivierenden, also häufig wiederkehrenden, Blasenentzündungen spricht man, wenn Betroffene mehr als zweimal im Halbjahr oder dreimal im Jahr unter einem Harnwegsinfekt leiden. Hauptursache für rezidivierende Blasenentzündungen ist eine erneute Infektion (Re-Infektion), die zum Wiederauftreten der typischen Beschwerden führt. Der häufigste Auslöser einer solchen Infektion sind die eigenen Darmbakterien, welche beim Geschlechtsverkehr oder beim Toilettengang vom Darmausgang in die Harnröhre übertragen werden können.

Falsch angewendete Antibiotika können das Risiko für erneute Infektionen erhöhen

Auch ein zu frühes Absetzen einer Antibiotika-Therapie erhöht das Risiko einer erneuten Blasenentzündung. Wenn die antibiotische Behandlung nicht korrekt oder zu kurz angewendet wird, kann das zum einen die Bildung von Resistenzen fördern. Außerdem werden bei einer Antibiotikagabe nicht nur die krankheitserregenden Bakterien abgetötet, sondern immer auch ein Teil der eigenen „guten“ Bakterien.

Diese finden sich beispielsweise im Darm und auch in der Vagina und bilden dort als Darm- bzw. Vaginalflora einen wichtigen Bestandteil der körpereigenen Schutzbarriere. Die Einnahme von Antibiotika kann diese Schutzfunktion beeinflussen und so das Risiko für eine erneute Infektion erhöhen.

Welche Gründe gibt es für wiederkehrende Blasenentzündungen?

Manche Frauen leiden häufig an Blasenentzündungen, andere bleiben ihr Leben lang davon verschont. Das hat teilweise Gründe, die Sie nicht beeinflussen können, wie angeborene Veränderungen im Bereich der Harnwege oder genetische Ursachen. Folgende Begleitumstände erhöhen das Risiko für wiederkehrende Blasenentzündungen:

  • Stoffwechselstörungen wie z. B. Diabetes: Durch die Erkrankung kann es zu Veränderungen der Urinzusammensetzung kommen und auch das Immunsystem wird beeinflusst.
  • Nieren- und Blasensteine: Durch den Rückstau des Urins und Reizungen in der Schleimhaut sind Blase und Harnwege anfälliger für aufsteigende Bakterien.
  • Geschwächte Immunabwehr, z. B. durch immunsupprimierende Medikamente (Chemotherapie, Antirheumatika), aber auch während der Monatsblutung, bei einer Erkältung oder in Stressphasen
  • Abnahme der Hormonproduktion in und nach den Wechseljahren: Durch die hormonellen Veränderungen wird die Schleimhaut anfälliger für Bakterien.
  • Einnahme bestimmter Medikamente wie beispielsweise Antidiabetika, die die Zusammensetzung des Urins verändern
  • Verwendung von bestimmten Verhütungsmethoden wie Spermizide oder Diaphragma
  • Häufiger Geschlechtsverkehr: Honeymoon-Zystitis

Hinweise zur Vorbeugung im Alltag

Bei Betroffenen mit diesen Begleitumständen ist es daher besonders wichtig, dass sie im Alltag nach Möglichkeit einige Punkte beachten, um das Risiko einer Blasenentzündung möglichst gering zu halten. Dazu gehören:

  • ausreichende Trinkmenge (etwa 2 Liter pro Tag)
  • Wechsel von Spermiziden oder Diaphragma auf andere Verhütungsmethoden (wenn möglich)
  • Vermeidung von länger anhaltender Kälte und Nässe im Bereich des Unterleibs (langes Sitzen auf kaltem Untergrund oder Tragen von kalter, nasser Kleidung)
  • Stärkung des Immunsystems durch regelmäßige, moderate sportliche Betätigung und eine gesunde Ernährung
  • Vermeidung von alkoholischen oder stark zuckerhaltigen Getränken

Was hilft bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen?

Betroffene, die häufiger unter einer Blasenentzündung leiden, sollten dies immer von einem Arzt abklären lassen. In seltenen Fällen können andere Erkrankungen hinter den Beschwerden stecken, und das sollte rechtzeitig ausgeschlossen werden.

Normalerweise übernimmt das eigene Abwehrsystem den größten Teil der Bekämpfung einer unkomplizierten Blasenentzündung. Gerade bei häufigen Harnwegsinfektionen ist es aber sinnvoll, das Immunsystem beim Heilungsprozess zu unterstützen, damit die Beschwerden schneller abklingen und die Blasenentzündung vollständig ausheilt.

Betroffene sollten beispielsweise auf eine ausreichende Flüssigkeitsmenge achten, am besten etwa 2 Liter über den Tag verteilt. Gut geeignet sind ungesüßte Tees oder stilles Wasser, stark zuckerhaltige Getränke hingegen sollten eher vermieden werden. Auch körperliche Schonung ist wichtig. Damit das Abwehrsystem gut arbeiten kann, sollte auf große körperliche Anstrengungen und Stress während der Heilungsphase möglichst verzichtet werden.

Pflanzliche Arzneimittel können den Heilungsprozess unterstützen

Als zusätzliche Unterstützung haben sich außerdem pflanzliche Arzneimittel wie Canephron® als wirksam erwiesen, um die akuten Symptome zu behandeln und einem erneuten Infekt vorzubeugen. Wenn sich die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bemerkbar machen wie beispielsweise ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen, kann mit Canephron® frühzeitig einer Blasenentzündung* entgegengesteuert werden und die Beschwerden können so in vielen Fällen gleich gelindert werden.

Canephron® hat sich bei der Behandlung von wiederkehrenden Blasenentzündungen bewährt

Eine aktuelle Verordnungsanalyse¹ hat gezeigt, dass die Einnahme der pflanzlichen Dreierkombination aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckel und Rosmarin bei einer akuten Infektion helfen kann, das Risiko für wiederkehrende Blasenentzündungen* zu reduzieren. Wenn Sie Canephron® bereits bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung* einnehmen, können Sie also nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Wahrscheinlicheit für einen erneuten Infekt reduzieren.

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Beginnen Sie mit der Einnahme von Canephron® direkt bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung*, um die Symptome frühzeitig zu behandeln. Durch das sofortige Entgegensteuern können Sie möglicherweise auf eine Antibiotikatherapie verzichten. Canephron® ist zudem sehr gut verträglich.

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Häufig wiederkehrende Blasenentzündungen – die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Chronische Blasenentzündung: Welcher Arzt ist der richtige?

Wenn Sie immer wieder an Harnwegsinfektionen leiden, sollten Sie sich gründlich gesundheitlich untersuchen lassen. Dafür können Sie zunächst zu Ihrem Hausarzt gehen, aber auch der Gynäkologe oder gleich der Urologe sind hier die richtigen Ansprechpartner.

Sollte doch ein Arzt aus einer anderen Fachrichtung in die Behandlung involviert werden müssen, werden Sie von dort aus an einen entsprechenden Spezialisten weitergeleitet.

Welche Untersuchungen werden bei einer chronischen Blasenentzündung durchgeführt?

Unkomplizierte Blasenentzündung ist in der Regel eine klinische Diagnose, die aufgrund der typischen Beschwerden gestellt wird. Bei rezidivierenden Blasenentzündungen ist es durchaus sinnvoll, einige Untersuchungen durchzuführen, um andere Erkrankungen oder Ursachen auszuschließen.

Dazu gehört in jedem Fall eine ausführliche Anamnese, also verschiedene Fragen zur Art, Dauer und Regelmäßigkeit der Beschwerden und anderen Begleitumständen. Zusätzlich wird der Urin genauer untersucht. Für die Betroffenen bedeutet das, dass sie eine Urinprobe abgeben müssen. Diese wird dann mit speziellen Teststreifen und anderen Untersuchungsmethoden genauer analysiert. Damit kann in vielen Fällen festgestellt werden, welche Erreger der Auslöser für die Entzündung ist.

Darüber hinaus kann die Blase mithilfe eines Ultraschallgerätes genauer beurteilt werden. Welche Untersuchungsmethoden davon tatsächlich durchgeführt werden, hängt von dem jeweiligen Beschwerdebild und der Patientengeschichte ab.

Ist eine chronische Blasenentzündung heilbar?

Rezidivierende Blasenentzündungen sind in der Regel bakteriell bedingt und daher prinzipiell auch behandelbar, es kommt aber auf die genaue Ursache an. Das Auftreten wird häufig durch Verhaltensweisen im Alltag oder andere Risikofaktoren begünstigt. Solange diese nicht geändert werden, kann die Blasenentzündung auch trotz Behandlung erneut auftreten.

Mehr dazu lesen Sie hier: Hinweise zur Vorbeugung im Alltag

Häufig liegt der erneuten Entzündung auch eine nicht vollständig auskurierte vorangegangene Blasenentzündung zugrunde. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass alle Symptome gänzlich abgeklungen sind, bevor Sie wieder Sport oder anderen körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten nachgehen.

Auch nicht korrekt oder zu lange angewendete Antibiotika können das Risiko für erneute Blasenentzündungen erhöhen. Bei einer antibiotischen Therapie wird immer auch ein Teil der eigenen guten Bakterien (Darm- und Vaginalflora) abgetötet. Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Abwehrsystems und schützen vor einer Infektion. Die Einnahme von Antibiotika kann diese Schutzfunktion stören. 

Wie oft im Jahr ist eine Blasenentzündung normal?

Eine Blasenentzündung ist eine Erkrankung und das Auftreten ist daher niemals ein normaler Zustand. Es wird allerdings zwischen unterschiedlichen Formen einer Blasenentzündung unterschieden. Wenn sie einmalig oder mit großem zeitlichem Abstand dazwischen auftritt, bezeichnet man das als unkomplizierte Blasenentzündung.

Bei mehr als zwei Infektionen im Halbjahr oder drei im Jahr spricht man von rezidivierenden, also häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen. Wenn die Symptome hingegen nicht nach kurzer Zeit besser werden, sondern über mehrere Monate bestehen bleiben, kann es sich um eine interstitielle Blasenentzündung handeln.

Was passiert, wenn man eine Blasenentzündung verschleppt?

Tatsächlich erhöht auch eine nicht richtig auskurierte Blasenentzündung das Risiko für rezidivierende Harnwegsinfektionen. Denn wenn die auslösenden Bakterien nicht vollständig abgetötet werden, können sich die vereinzelt übriggebliebenen Erreger auch wieder vermehren und zu einem erneuten Ausbruch der Entzündung führen.

Deshalb ist es wichtig, bis zum vollständigen Abklingen aller Symptome auf eine ausreichende Schonung zu achten und große körperliche Anstrengungen oder Stress zu vermeiden.

Interstitielle Zystitis: Symptome, Behandlung und Prognose

Was ist eine interstitielle Zystitis?

Die interstitielle Zystitis (IC), auch Blasenschmerzsyndrom genannt, stellt sich wie eine zunächst akute, später chronisch wiederkehrende Blasenentzündung dar. Betroffene leiden teilweise monate- bis jahrelang unter den Beschwerden, ohne dass eine merkliche Besserung eintritt. Anders als die unkomplizierte Blasenentzündung ist eine interstitielle Zystitis nicht bakteriell bedingt. Es handelt sich um eine nichtinfektiöse chronische Blasenerkrankung.  

Die Beschwerden ähneln jedoch denen einer unkomplizierten Blasenentzündung:

  • Brennender Blasenschmerz
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen im Unterbauch

Wie entsteht eine interstitielle Zystitis?

Auffällig bei den Betroffenen ist der schwankende Verlauf der Erkrankung. Der genaue Entstehungsmechanismus der interstitiellen Zystitis ist bisher weitgehend unklar. Derzeit wird diskutiert, ob eine Veränderung der Durchlässigkeit der Blasenschleimhaut sowie im Urin enthaltene zellschädigende Substanzen Auslöser für das chronische Blasenschmerzsyndrom sein könnten. Man nimmt an, dass bei interstitieller Zystitis die Schutzschicht der Schleimhaut in der Blase durchlässiger ist als bei Nichtbetroffenen.

Schutzwirkung fehlt bei Betroffenen

Urin enthält sehr viele aggressive Stoffe. Normalerweise ist die Blasenwand so konzipiert, dass der Körper durch die Blasenschleimhaut vor dem Urin geschützt ist – so wie die Magenschleimhaut vor der Magensäure schützt. Ist diese nun geschädigt, können Bestandteile aus dem Urin in tiefere Schichten der Blasenwand eindringen. Es kommt zu einer chronischen Entzündung. Was genau die Schäden an der Schleimhaut auslöst, ist bislang noch nicht bekannt.

Häufig leiden die Betroffenen zusätzlich unter Allergien und Autoimmunerkrankungen, wie z. B.  rheumatische Erkrankungen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Das Immunsystem erkennt irrtümlicherweise körpereigenes Gewebe als Fremdkörper, den es zu bekämpfen gilt. Entzündungsreaktionen und Schäden an den betroffenen Organen sind die Folge.

Durch die Entzündungsreaktion an der Blasenschleimhaut haben aber auch Bakterien ein leichtes Spiel: Etwa 20 % der Patienten leiden zusätzlich unter einer begleitenden bakteriellen Blasenentzündung. Diese muss ebenfalls spezifisch behandelt werden. Eine vorbeugende Therapie, z. B. mit sinnvoll kombinierten pflanzlichen Arzneimitteln, kann das Risiko eines bakteriellen Infektes minimieren.  

Wie wird eine interstitielle Zystitis behandelt?

Im Vordergrund der Behandlung einer interstitiellen Zystitis steht die Linderung der Beschwerden. Den Betroffenen werden in der Regel zunächst unterschiedliche Lebensstiländerungen empfohlen, dazu gehören:

  • Vermeidung von Stress
  • Verzicht auf bestimmte Sexualtechniken, die die Beschwerden verschlimmern können
  • Regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

Zusätzlich können für die Betroffenen auch Verhaltenstherapien und spezielle Blasentrainings hilfreich sein. Wenn begleitend depressive Verstimmungen oder andere psychische Beschwerden auftreten, sollten auch diese unbedingt ins Behandlungskonzept miteingebunden werden.

Es gibt auch einige spezielle Verfahren und Medikamente, die ausprobiert werden können. Grundsätzlich ist die Therapie der interstitiellen Zystitis wie auch ihr Verlauf sehr individuell und muss mit jedem Betroffenen zusammen erarbeitet werden.

Ist eine interstitielle Zystitis heilbar?

Eine Heilung im klassischen Sinne ist leider häufig nicht möglich. Ziel der Behandlung ist es, die Beschwerden der Betroffenen dauerhaft bestmöglich zu reduzieren und so vor allem auch die Lebensqualität wieder zu steigern.

Interstitielle Zystitis – die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Was kann ich tun, um meine Blase zu stärken?

Es gibt spezielle Beckenboden-Physiotherapeuten, die mit bestimmten Relaxationstechniken sowie Myofaszialtechniken wie der Triggerpunkt-Therapie bei einem überaktiven Beckenboden helfen können. Durch die Behandlungen wird der Beckenbodentonus, also die dauerhafte Anspannung der Muskulatur, und die Muskelfunktion verbessert. Das kann helfen, die Schmerzen im Unterbauch bei einer IC zu reduzieren.

Auch Vibrationstherapien mit speziellen Vibrationsplatten können sich positiv auf die Entspannung des Beckenbodens auswirken.

Hat man bei der interstitiellen Zystitis Blut im Urin?

Das kann durchaus vorkommen. Blut im Urin ist in der Regel ein Anzeichen für Verletzungen im Bereich der Harnwege, der Blase oder auch Entzündungen im Bereich der Nieren.

Bei der interstitiellen Zystitis kann es typischerweise zu kleinen Einblutungen in der inneren Blasenwand kommen, deshalb ist es durchaus möglich, dass Betroffene eine rötliche Verfärbung ihres Urins bemerken. Wenn Sie so eine Blutbeimengung bemerken, sollten Sie immer zeitnah Ihren Arzt (am besten Urologen) aufsuchen, damit die genaue Ursache dahinter geklärt werden kann.

Was kann man bei einer Blasenentzündung ohne Bakterien tun?

Anders als bei der unkomplizierten Blasenentzündung handelt es sich bei der interstitiellen Zystitis um eine nicht bakteriell bedingte Blasenerkrankung. Deshalb muss so ein chronisches Blasenschmerzsyndrom auch anders behandelt werden. In den meisten Fällen wird den Betroffenen eine Lebensstiländerung empfohlen. Das Ziel dabei ist es, Stress und auslösende Faktoren wie bestimmte Sportübungen oder Sexualtechniken zu vermeiden.

Zusätzlich gibt es noch einige spezielle Verfahren, die bei einer interstitiellen Zystitis zu einer Linderung der Beschwerden führen können. Beispielsweise können bei einem Defekt der inneren Schutzschicht der Harnblase besondere Harnblasenspülungen durchgeführt werden, die helfen, diese Schutzbarriere wieder aufzubauen und die Entzündungsreaktion abzumildern.

Welche Schmerzmittel helfen bei einer IC?

Derzeit existiert kein einheitliches Behandlungskonzept für Patienten mit einer interstitiellen Zystitis. Verlauf und Ausprägung der Erkrankung sind individuell sehr unterschiedlich und müssen daher auf jeden Betroffenen einzeln abgestimmt werden. In der Regel wird mit leichteren Schmerzmitteln aus der Gruppe der sogenannten NSAR (nicht steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen begonnen.

Reicht die Wirkung der Medikamente nicht aus, kann die Behandlung um Morphinderivate in unterschiedlicher Stärke ergänzt werden. Auch das Einbringen von Lokalanästhetika in die Blase oder spezielle Verfahren zur regionalen Betäubung können eingesetzt werden.

Ebenso werden häufig Akupunktur-Behandlungen zur Schmerzlinderung empfohlen.

Wie wird eine interstitielle Zystitis diagnostiziert?

Die Diagnose der interstitiellen Zystitis ist eine Ausschlussdiagnose. Krankheiten mit ähnlichen und verwechselbaren Symptomen wie Blasentumoren, Tuberkulose der ableitenden Harnwege, bakterielle Infekte, Reizblase oder Harnleitersteine müssen zunächst in einem oft zeitintensiven und mühevollen Diagnoseprozess ausgeschlossen werden. Nicht selten erhalten Betroffene deshalb erst nach langer Zeit die korrekte Diagnose.

Die Untersuchungsschritte im Detail:

Besteht der Verdacht auf eine interstitielle Zystitis, wird eine Blasenspiegelung vorgenommen, also das Einführen einer kleinen Kamera über die Harnröhre, um die Blase von innen beurteilen zu können. Diese zeigt im Fall einer chronischen Zystitis typischerweise Einrisse der Blasenschleimhaut mit Blutungen. Wird die Blase bei dieser Spiegelung durch eine Kochsalzlösung gedehnt, entstehen punktförmige Schleimhautblutungen. Diese sind charakteristisch für eine interstitielle Zystitis.

Je nach Grad der Beschwerden und dem Verlauf der Erkrankung gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten. Hier legt der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Therapieschema fest.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Medizinjournalistin

Dr. med. Michaela Hilburger
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

mehr Informationen ➚

*Canephron® ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege.

1 Retrospektive Auswertung einer Patientendatenbank (IMS Disease Analyzer): Höller M et al. Antibiotics 2021, 10(6), 685. doi: 10.3390/antibiotics/10060685

 


Bildnachweise

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